Unser Weg auf das Dach Kenias
Der Mount Kenia ist der höchste Berg Kenias und der zweithöchste Berg des afrikanischen Kontinents. Er ist ein erloschener Vulkan und besteht aus zwei Gipfeln. Den Nelion mit 5188m und den Batian mit 5199m. Einst war der Mount Kenia der höchste Berg Afrikas aber durch die Ausgesetztheit des Gipfels ist er viel schneller erodiert als der Kilimanjaro.
Toureninfo
Tag 1:
Anspruch: gering
Strecke: 3,04km
Höhenmeter: 309m
Zeit: 1:09h
Datum: 29.12.2021
Höchster Punkt: 2950m
Tag 2:
Anspruch: gering
Strecke: 10,68km
Höhenmeter: 617m
Zeit: 3:55h
Datum: 30.12.2021
Höchster Punkt: 3455m
Höhenuntersch. Camps: 505m
Tag 3:
Anspruch: gering
Strecke: 7,67km
Höhenmeter: 769m
Zeit: 3:56h
Datum: 31.12.2021
Höchster Punkt: 4213m
Höhenuntersch. Camps: 513m
Tag 4:
Anspruch: hoch
Strecke: 712km
Höhenmeter: 975m
Zeit: 4:37h
Datum: 01.01.2022
Höchster Punkt: 4985m Point Lenana
Höhenuntersch. Camps: 822m
Tag 5:
Anspruch: sehr hoch
Strecke: 12,69km
Höhenmeter: 504m
Zeit: 9:25h
Datum: 02.01.2022
Höchster Punkt: 5188m Nelion
Höhenuntersch. Camps: -617m
Tag 6: Restday
Tag 5:
Anspruch: niedrig
Strecke: 10,61km
Höhenmeter: 25m
Zeit: 4:03h
Datum: 04.01.2022
Höchster Punkt: 4173m
Höhenuntersch. Camps: -1114m
Tourenpartner:
Chistian N.
Sabine N.
Herbert W.
Sylvia W.
Höhenprofil






Tourenbeschreibung

Tourenbericht
Ich beschreibe die Tour sehr ausführlich, wen jedoch nur die eigentliche Crux die Kletterei auf den Nelion interessiert kann gleich zu Tag 5 springen.
Tag1 29.12.2021
Nach den Flügen Wien- Addis Abeba und Addis Abeba - Nairobi, Fuhr ich mit dem Fahrer Joseph zum Hotel, dort traf ich die anderen Tourteilnehmer.
Tag2 30.12.2021
Trotz gestelltem Wecker wurde ich ziemlich früh munter, die Nacht war zwar nicht großartig aber OK. Ich stand auf und machte ein paar Fotos vom Sonnenaufgang und der großartigen Stimmung. Als ich wieder ins Zelt ging um meine Sachen zusammen zu packen, brachten Crewmitglieder der Küche uns Kaffee zum Zelt. Dies ist anscheinend in ehemaligen Kolonien von England so üblich. Es gab ausgiebiges Frühstück und danach machten wir uns das erste Mal auf den Weg und wanderten bergaufwärts. Die Sonne strahlte und es war Wolkenlos. Der Weg den wir entlang gingen ist mit geländegängigen Fahrzeugen befahrbar und führt zum nächsten Camp.
Tag3 31.12.2021
Nach einer Nacht in der ich ziemlich wenig geschlafen hatte, wurde ich vom Pfausen des Gasbrenners geweckt, mit dem die Crew jeden Morgen das Wasser abkochte. Ich stand auf machte mich ferig und Packte die Sachen zusammen. Es Begann wieder ein wunderschöner und klarer Morgen. Nach dem Frühstück wanderten wir über eine kleine Anhöhe, dann wieder hinunter zu einem weiteren Fluss und hinauf zu einem der Bergrücken die sternförmig vom Mount Kenia ausgingen. Auf diesem gingen wir schließlich bis auf 4300m wo man auf einem Aussichtspunkt bis zum See sah an dem unser nächstes Camp war. Dort sah es aus wie in einem der alten Western-Fillme. Felstürme ragten in die höhe und überall waren bereits die Riesen Pflanzen die hier überall wuchsen. Wir wanderten schließlich weiter über den steilen Hang hinunter zum Camp. entlang einer riesigen Felswand. Der Weg war ziemlich schlammig und steil. Das Camp war an einem sehr beeindruckenden Ort. Ringsum waren steile Felswände die mehrere hundert Meter in die Luft ragten. Und in mitten des Tales war der Lake Michelson. Als wir am Camp angekommen waren fing es erneut an zu regnen. Das selbe Spiel wie jeden Tag. An diesem Ort sahen wir das erste Mal die eigenartigen Murmeltiere, die dort überall waren. Sie hatten so einen dummen Gesichtsausdruck und sahen sehr unbeholfen aus. Recht scheu waren sie jedoch nicht und man konnte sehr nahe an sie heran. So ging der Tag zu Ende und es begann eine ruhige Nacht.
Tag4 01.01.2022
Der Tag beginnt wieder mit der täglichen Hygiene nachdem ich meine GoPro für das Zeitraffer zum Sonnenaufgang bereitgemacht habe. Es folgt eine Überraschung. die Köche haben in ihren Töpfen einen Kuchen zur Feier des neuen Jahres gezaubert. Ein echtes Erlebnis, die Gesamte Crew singt und tanzt für uns und feiert das neue Jahr. Danach durften alle vom Kuchen kosten. Das alles in einer Kulisse die es selten auf Erden gibt. Das war das eindeutig schönste Camp auf der Reise.
Tag5 02.01.2022 Gipfeltag
Die Nacht war sehr lang und ich hatte aufgrund meines hohen Pulses und der eisigen Temperaturen nur ca 1-2 Stunden geschlafen. Zum ersten Mal hatte mich die Schlaflosigkeit richtig hergemartert. Ich packte den Rucksack für die Kletterei und ging zum Frühstück um vier Uhr. Nach dem ausgiebigen Frühstück, machten wir uns bereit und wir marschierten in ziemlich schnellem Tempo auf die Wand zu. Es geht über den bereits etwas ausgesetzten Gletscherschwund, und über Blockgelände ca eine halbe Stunde bis zum Einstieg.
Der Einstieg befindet sich in Wandmitte unter dem kleinen Schneefeld, das man im Foto sieht.
1. Pitch:
Es geht gerade hoch über stufenartiges leichtes Gelände, bis zu einem recht auffälligen Band bevor es wieder steil hinauf geht. dort ist ein großer Block als Standplatz.
2. Pitch:
von diesem Band geht es nach links bis zu einem steilen coluar das mit Schnee bedeckt war. danach in gegengesetzte Richtung also nach Rechts bis zum nächsten Block der als Stand dient. In diese Richtung führt ebenfalls eine natürliche Verschneidung, die man folgen muss.
3. Pitch:
Es Traversiert ziemlich gerade nach rechts, hier muss man ein wenig abklettern und wieder hinauf, man bleibt jedoch immer in rlativ leichtem Gelände bis man zu einem auffälichen Kamin kommt, in dem oben ein Block hängt. dort ist der nächste Block der als Stand dient.
4. Pitch:
Den Kamin (Macckinderˋs Chimney) kann man rechts etwas leichter um klettern, danach geht es noch ein Stück nach rechts bis zu einer bereits vorhandenen Standschlinge.
5. Pitch:
In leichtem Geh-Gelände geht es von dort immer weiter nach rechts bis direkt unterhalb des Biwaks, das man von dort bereits recht gut sieht. Dort macht man bei einem Block noch einen Zwischenstand.
6. Pitch:
Es geht um einen kleinen Bogen nach rechts gerade hinauf neben dem Biwak vorbei und auf einen Felsvorsprung am Grat, wo man ebenfalls sinen Fels als Stand benutzt.
Dort machten wir eine kleine Pause und schauten den Briten zu wie sie die nächste Seillänge kletterten. Da ich bereits einwenig erschöpft von der Höhe war, beschloss ich die Tour ebenfalls am Nelion zu beenden. Also Packten wir Pickel, Steigeisen und ein Halbseil aus und lagerten es dort zwischen.
7. Pitch:
Die nächste Seillänge geht auf der anderen Seite des Grates weiter,
man muss ein wenig abklettern und folgt dann ein paar Kamine über die Crux direkt nach oben. bis zu einem eingebohrten Abseilstand.
8. Pitch:
Es geht weiter gerade hoch, bis zu einem Grat an dem man wieder einem Block bevor es steil nach oben geht.
9. Pitch:
Es folgt die Traverse die, die mentale Crux für mich war. Unter der blanken Wand geht es nach rechts über eine sehr ausgesetzte Querung an der man de anderen Stand nicht sieht. Man muss immer wieder ab und wieder hinaufklettern. Auf der anderen Seite kann man einen Stand aus Friends bauen.
10. Pitch:
Die nächste Seillänge geht es durch das etwas steinschlaggefärdete Colouar und dann nach rechts, auf eine kleine Fläche. dort kommt der Kamin, an dem ein Borharken befestigt ist. gerade hoch ist dann ein Block als Stand.
11.Pitch:
Nun geht es nur mehr in leichtem Gelände bis zum Gipfel.
Man kann am Gipfelgrat noch einen Stand machen, um bis zum Gipfel sichern zu können.
Angekommen am Nelion machten wir noch ein paar Fotos und ich beschloss, dass ich so lange es mir noch gut ging, die Aussicht zu genießen und auf die anderen zu warten. Da am Gipfel eine der einzigen Punkte war an dem es am Berg Handy-Empfang gab, war es meinem Guide Simon nur recht.
Wir erfuhren das Herbert und Silvia die am Tag davor entscheiden hatten, dass sie einen Ruhetag einlegen, zum nächsten Camp absteigen, da es ihnen nicht gut geht und Herbert bereits Anzeichen einer Höhenkrankheit hat.
Als die anderen schließlich am Gipfel ankamen, beeilten wir uns um wieder hinunter zu kommen, da bereits die ersten Wolken auftauchten.
so ging es also die sehr gut eingebohrte Abseilpiste hinunter.
Der Erste Abseilstand war etwas rechts vom letzten Stand. von dort aus kommt man direkt unter den Kamin. Man muss ein wenig nach rechts gehen um zum nächsten Abseilstand zu kommen. Dadurch seilt man schließlich rechts von der Traverse ab und kommt direkt auf die Westseite des Grates. Nach einem Zwischenstand, den man beim hinaufklettern ebenfalls benutz hat, muss man einen Block benützen um einen Stand zu bauen. Von dort aus muss man ein wenig abklettern um unter ein paar Blöcke vorbeiklettern zu können und wieder hinauf zum Grat über dem Biwak zu kommen.
Den Grat weiter hinunter ist der Nächste Abseilstand, wo wir doppelseile benutzten um die doppelte Länge abseilen zu können.
Von dort aus muss man etwas ein Stück einen ausgetretenen markierten Pfard weiter nach rechts gehen, dieser Weg ist sehr ausgesetzt, jedoch eingebohrt und man kann ihn sichern. Von dort aus findet man die weiteren Abseilstände ziemlich leicht, jedoch erfordert es ziemlich viel Konzentration immer alle Schritte beim Abseilen zu überprüfen wodurch ich am Ende der Abseilpiste ziemlich geschlaucht war.
Nachdem wir alles wieder zusammengepackt hatten, gingen wir den Weg zurück zum Camp bei der Austrian Hut. wo wir die restlichen Sachen zusammenpackten und uns ebenfalls auf den Weg zur American Hut machten wo das Nächste Camp aufgebaut wird. Ich hatte jedoch ebenfalls bereits Anzeichen einer Höhenkrankheit wodurch ich ca. eine halbe Stunde brauchte um den Schlafsack und die Isomatte so zusammen zu packen damit sie in den Zweitrucksack passten, den die Träger transportierten. Auf einmal fühlte ich mich wie durch den Fleischwolf gedreht, ich hatte nur 78% Sauerstoffsättigung, und es fühlte sich an, als hätte ich eine Grippe.
Tag6 03.01.2022
In der Nacht nach dem Gipfeltag konnte ich bis auf ein paar Unterbrechungen zum ersten Mal wieder richtig schlafen. Jedoch bekam ich in der Nacht durchfall. Ich war natürlich froh, dass ich das erst nach dem Gipfeltag bekommen habe, jedoch wäre es schön gewesen, noch einen kleinen Viertausender, von denen wir umgeben waren mitzunehmen. Aufgrund der Kraftlosigkeit, konnte ich das jedoch abschieben und wir legten einen Ruhetag ein, da wir sowieso zwei Reservetage am Berg mit gebucht haben.
In solch einer schönen Gegend mit der Südwand des Mount Kenia im Blick lässt es sich jedoch auch trotz Magenproblemen aushalten.
So genossen wir noch einmal das schöne Wetter bevor wir nächsten Tag den Abstieg zum letzten Camp an der Met-Station antraten.
Tag7 04.01.2022
Die Darauffolgende Nacht war wieder schlafloser als die davor, da ich leider wieder fünfmal ausrücken musste. Nach dem Frühstück und dem Zusammenpacken, machten wir uns das letzte Mal auf den Weg
den Berg hinunter. Ich war sehr schwach und es war irrsinnig anstrengend. Ich brauchte mehrere Pausen, und meine Motivation war am Boden. Als ich jedoch bergab endlich wieder in den Flow kam ging
es endlich wieder bergauf. Die Vegetation veränderte sich wieder und wir suchten ständig den besten Weg durch den Schlamm, es kam mir vor als würde der gesamte Hang aus einem einzigen Mor
bestehen. Danach wurden die Pflanzen immer höher und wir kamen wieder in den Djungel, voller schöner Blumen und exotischer Pflanzen.
Nachddem wir schließlich an der Meterologie-Station vorbeikamen, folgten wir einen breiten, befestigten Weg bis zum Camp. Am Camp waren wieder viel wärmere Temperature, so dass ich mich wieder
ein wenig erhohlen konnte. wir wurden unterhalten von den Affen die es dort gab und die Crew feierte den Tag, da sie endlich wieder zu ihren Familien konnten. Wir aßen zu Mittag und genossen die
Zeit. Nach dem Abendessen machten wir uns noch aus, was die Crewmitglieder an Trinkgeld bekommen und legten legten uns ein letztes mal ins Zelt.
Tag8 05.01.2022
Nach der recht ruhigen Nacht pachten wir ein letztes mal die Sachen zusammen. Danach gab es noch ein Frühstück und wir verteilten das Drinkgeld und ein paar Geschenke. Cristian und Sabine überreichten einem Träger einen Schlafsack, der bis jetzt mit einer Decke geschlafen hatte. Dieser freute sich natürlich wie ein kleines Kind. Schlussendlich kamen noch ein paar ansprachen und die komplette Crew sag und tanzte nocheinmal mit uns.
Das Taxi brachte uns zum Parkeingang und danach weiter den langen Weg zurück nach Nairobi.
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